Als am Sonntagnachmittag das Spiel unserer A-Jugend gegen die SG Hochrhein endete (Ergebnis 2:4), standen unsere 1. Mannschaft und die Gäste aus Stühlingen bereits am Spielfeldrand bereit. Beide Teams konnten den Spielbeginn offensichtlich nicht erwarten. Und nach Anpfiff der Partie legten beide auch los wie die Feuerwehr.
Mit dem ersten schönen Angriff fiel das 1:0 für den VfR durch Jannis Pietzke aus abseitsverdächtiger Position. Da waren gerade zwei Minuten gespielt. Die Stühlinger reklamierten kurz, dann setzen sie ihrerseits auf Offensive und prompt fiel drei Minuten später der Ausgleich. Dieses Mal reklamierten unsere Spieler, denn der Ball hatte zuvor wohl bereits die Torauslinie überquert. Auch unsere Mannschaft schüttelte sich kurz und dann hieß es wieder Attacke.
Der Ball lief gut durch die eigenen Reihen, der SV war defensiv stark gefordert. In der 13. Minute sorgte Maurizio Merz aus kurzer Distanz für die erneute Führung. Bereits fünf Minuten später sorgte Pascal Thoma mit einem satten Schuss von der Strafraumgrenze ins lange Eck für das 3:1. Unsere Spieler jubelten wohl noch, als die Gäste wiederum eine Minute später den Anschlusstreffer zum 3:2 erzielten. Eigentlich zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaft für den SV aber effektiv: Zwei Tore aus zwei Chancen.
Eine große Stärke unserer Ersten in dieser Saison ist, dass sie sich von Gegentreffern nicht so leicht aus der Ruhe bringen lassen und weiter ihr Spiel machen. Und so fiel folgerichtig in der 24. Minute das nächste Tor für den VfR. Dieses Mal konnte ein Stühlinger Abwehrspieler nur ins eigene Tor klären. Sechs Tore im ersten Spielviertel, wer hätte das erwartet. Ein Spektakel für die Zuschauer in der gut besuchten Arena.
Der VfR erspielte sich bis zum Pausenpfiff weitere Chancen, leider standen zu viele Abwehrbeine im Weg oder der Torwart vom SV konnte klären. So ging man mit der verdienten 4:2 Führung in die Pause. Unsere Erste war das spielerisch bessere und aktivere Team und machte über weite Strecken das Spiel. Die Gäste nutzten ihre wenigen Großchancen, waren sonst überwiegend defensiv gefordert.
Nach der Pause brachte Stefan Indlekofer Sercan Öz von der stark besetzten Auswechselbank ins Spiel. Gleich ging es wieder in die Offensive und Jannis Pietzke hatte kurz nach Wiederanpfiff die Topchance zum 5:2, setzte den Ball aber am Tor vorbei. Dann kippte das Spiel zu Gunsten der Gäste. Sie kamen besser ins Spiel und machten vor allem im Mittelfeld mehr Druck. Die zweiten Bälle, die sich im ersten Durchgang der VfR sicherte, gingen jetzt an den SV. So verlagerte sich das Spiel in die VfR Hälfte und unsere Abwehr hatte gut zu tun. In dieser Phase fiel in der 56. Minute der erneute Anschlusstreffer zum 4:3.
Unsere Mannschaft versuchte, die verstärkte Offensive der Gäste mit Kontern zu nutzen, die aber nicht erfolgreich zu Ende gespielt wurden. Der einsetzende Regen und damit nasse Rasen machten es nicht leichter. Und die Stühlinger gingen hart zur Sache. Besonders unsere Stürmer mussten während des ganzen Spieles viel einstecken.
Die Gäste witterten jedenfalls ihre Chance. Nach Ballgewinn im Mittelfeld suchten sie mit langen Bällen sofort ihre Stürmer, die immer wieder zu Abschlüssen kamen. Die Bälle, die aufs Tor kamen wurden durch Alexander Kehl entschärft, teilweise mit tollen Reflexen. Auf eine Oscarreife Schwalbe der Gäste fiel der Schiedsrichter zum Glück nicht herein.
Mit Eduard Zielke, Sascha Mutter und Manuel Wiederkehr kamen ab Mitte der Halbzeit frische Spieler von der Bank. Das Spiel hatte bis dahin viel Kraft gekostet, beim VfR und beim SV. Unsere Mannschaft gewann nun auch wieder mehr Zweikämpfe im Mittelfeld und so ließ der Druck der Gäste nach. In der 84. Minute fiel dann die Vorentscheidung: Andi Hoffmann lief mit dem Ball halblinks in den Strafraum und passte dann herrlich quer auf Jannis Pietzke. Dieser nahm den Ball an und schob ihn am Torwart vorbei zum 5:3 ins Netz, was für eine abgeklärte Aktion.
Die Stühlinger gaben sich trotzdem nicht auf, aber es passierte bis zum Schlusspfiff auch nichts Gefährliches mehr. Was für ein Spiel mit zwei total unterschiedlichen Halbzeiten. In der ersten Hälfte war der VfR spielerisch besser und hätte noch mehr Tore schießen können. In Halbzeit zwei kamen die Stühlinger über den Kampf zurück, konnten aber unsere Defensive nicht knacken. Trotzdem hatte der VfR die besseren Chancen und hätte das Spiel schon früh für sich entscheiden müssen. Insgesamt geht der Sieg in Ordnung. Der erste schwere Brocken ist geschafft.
Wieder einmal zeigt sich, wie wichtig eine starke Auswechselbank ist. So kann Stefan Indlekofer seinen Spielern immer wieder Erholungszeit geben. Das nächste Topspiel steht bereits vor der Tür. Am nächsten Samstag steigt um 16:00 Uhr in Eggingen das Derby gegen unseren Nachbarn aus dem Wutachtal. Spannende Spiele sind bei dieser Paarung immer garantiert. Wenn unsere Erste das abruft, was sie auszeichnet nehmen wir auch da die Punkte mit. Auf nach Eggingen!