SV Albbruck vs. VfR – wie vermutet war es am Freitagabend ein spannendes Spiel auf dem Kunstrasen der Gastgeber. Zuerst ging der SV in Führung, dann zwei Mal der VfR. Am Ende stand es 3:3 Unentschieden, so wie fast genau vor einem Jahr beim letzten Gastspiel unserer Ersten in Albbruck.

Damals wie heute hat der VfR unter dem Strich zwei Punkte liegen lassen. Und am Freitag kam es noch schlimmer: in den letzten 10 Minuten mussten Ilhan Demir mit rot und Pascal Thoma mit gelb-rot vom Platz.

Vorneweg: Unsere Mannschaft hat ein starkes Spiel abgeliefert, vielleicht das Beste der bisherigen Runde. Die Spieler gingen konzentriert ins Spiel. Von der ersten Minute an stimmte der Einsatz. Die Gegner wurden früh unter Druck gesetzt und zweikampfstark Bälle erobert. Dann schaltete die Mannschaft schnell um und erspielte sich meist über die schnellen Außen Möglichkeiten.

Die Höhepunkte des Spiels: In der 10. Spielminute donnerte ein Schuss von Matteo Pinna an die Latte. Drei Minuten später brachte der Albbrucker Torwart bei einem Freistoß von Matteo gerade so die Finger an den Ball und lenkte diesen um den Pfosten. Kurz danach lief sich Andi Hoffmann frei und schoss aus spitzem Winkel knapp am Tor vorbei. Die Albbrucker waren bis dahin nur in der Defensive zu finden. Vereinzelte Befreiungsversuche wurden sofort unterbunden.

Wie es dann so kommt: Mit dem ersten Angriff, der die Gastgeber in den Strafraum des VfR führte, fiel der Führungstreffer für den SV. 20 Minuten waren gespielt, als der Albbrucker Kirves nach einem Doppelpass zum Abschluss kam und unserem Torwart Alex Kehl keine Chance lies. Nun schockt uns VfRler ja ein Rückstand nicht wirklich, weder die Mannschaft noch die Fans. Das Team hat oft genug gezeigt, dass sie zurückkommen kann.

Folgerichtig lief das Spiel danach auch sofort wieder auf ein Tor, das der Gastgeber. Keine 5 Minuten nach der Führung ging Jannis Pietzke ins 1 gegen 1 mit dem Albbrucker Torwart, bekam den Ball aber nicht an diesem vorbei. Kaum hatten die Gäste Luft geholt, zog Tobias Ringgeler aus 16 Metern ab. Der Goali brachte gerade so den Arm zwischen Ball und Tor. Ein Tor für den VfR war nach 25 Minuten längst überfällig.

Dann folgen drei vogelwilde Minuten, bei denen die Albbrucker locker auf 2:0 erhöhen hätten können. Zuerst rettete Alex bei einem Abschluss auf 14 Metern. Der Ball wurde geklärt, aber im Mittelfeld vom SV zurückerobert. Die spielten einen langen Ball auf ihren Stürmer, der verfolgt von zwei VfRlern an der linken Strafraumgrenze in den 16er lief. Alex kam raus, konnte aber den Abschluss nicht blocken. Zum Glück lief Matteo (vielleicht auch Tobi, es war einfach zu aufregend) bis zur Torlinie durch und schlug den Ball rechtzeitig weg. Die Gastgeber waren wie im Rausch und schon lief der nächste Angriff. Wieder rettet Alex beim 1 gegen 1.

Vielleicht waren die Albbrucker etwas zu mutig, jedenfalls erzielte Andi unmittelbar nach dieser kurzen Drangphase der Gäste in der 33. Minute den 1:1 Ausgleich. Er nahm den Ball im Strafraum an und setzte ihn gezielt ins lange Eck.

Danach beruhigte sich das Spiel etwas. Unsere Mannschaft war wieder spielbestimmend und hatte weitere Chancen durch Ali Demir und kurz vor der Halbzeitpause durch Jannis, der im 1 gegen 1 erneut am Albbrucker Goali scheiterte.

Eine temporeiche, spannende erste Halbzeit lag hinter uns. Der VfR hatte mehr gefährliche Abschlüsse als der SV. Beide Teams scheiterten aber letztlich an den sehr gut aufgelegten Goalis.

Auch nach Wiederanpfiff zeigte unsere Mannschaft, dass man drei Punkte mit nach Hause nehmen wollte. Der VfR ging sofort wieder in die Offensive, Richard lief zur Grundlinie und legte quer. Leider war kein Mitspieler mitgelaufen. Die Albbrucker hielten nun dagegen, kamen aber nicht wirklich gefährlich vor unser Tor. Unsere Abwehr stand gut und die gesamte Mannschaft arbeitete auch defensiv mit. Gute Möglichkeiten hatte in dieser Phase nur der VfR.

Nach einer Stunde entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter für den VfR nach einem Foul im Strafraum. Ein korrekter Strafstoßpfiff, nicht einmal die Albbrucker protestieren. Andi wollte ausführen und vom Torwart den Ball holen. Der warf ihm den Ball aus zwei Metern mit voller Wucht ins Gesicht. Andi musste mit blutender Nase den Platz verlassen. Leider stand der Schiedsrichter mit dem Rücken zu dieser unsportlichen Aktion und der Torwart blieb daher ungestraft. Eigentlich hätte er mit rot vom Platz müssen. Richard ließ sich durch das Ganze nicht beeindrucken und versenkte den Ball in der 62. Minute unhaltbar zur 1:2 Führung für den VfR.

Die Albbrucker wurden nach dem Rückstand etwas offensiver. Sie brauchten nur drei Minuten, um auszugleichen. Bei einem an sich schon an unserer Abwehr festgelaufenen Angriff zog der Toptorjäger der Gastgeber, Lucas Jehle einfach Mal aus 18 Metern ab. Alex war in der Ecke und könnte sich den Ball aus der Luft pflücken, zog aber zurück. Statt über die Latte fiel der Ball zum 2:2 ins Tor. Zugegeben, der Ball hatte eine komische Flugbahn, aber da hatte sich unser Torwart eindeutig verschätzt.

So was passiert leider, aber es blieb ja noch genug Zeit für weitere Tore. Dachte sich auch Tobi, der unmittelbar mit dem Wiederanpfiff die Führung für den VfR wiederherstellte. In der 67. Minute spielte Matteo einen Zuckerpass auf Jannis, der den Ball von der Strafraumgrenze quer auf Tobi spielte. Ein Abschluss aus 12 Metern, eine sichere Sache für Tobi. 2:3 – 67 Minuten waren da gespielt.

Auch danach war unsere Erste die bessere und spielbestimmende Mannschaft. Von den Albbrucker kam offensiv nicht viel. Da sie defensiv aber nicht mehr so kompakt standen, boten sich Freiräume für unserer Stürmer. Jannis stand erneut zwei Mal 1 gegen 1 mit dem Albbrucker Goali, aber an diesem Tag hatte er gegen den diesen kein Mittel. Ein Torwart, der eigentlich gar nicht mehr auf dem Platz stehen durfte…

Es waren noch drei Minuten regulär zu spielen, als ein Albbrucker am eigenen Strafraum am Boden lag. Der Ball wurde unmittelbar vor der Albbrucker Auswechselbank und den dortigen Fans ins Aus gespielt. Ilhan Demir stand an der Linie und wartet darauf, dass es weitergeht. Den Ball hatte sich ein Albbrucker Zuschauer geschnappt. Als der Schiedsrichter das Spiel freigab wollte Ilhan den Ball vom Zuschauer haben. Dieser gab ihn zuerst nicht her, warf den Ball dann aufs Feld. Ilhan sagte etwas Unfreundliches und wurde prompt mit rot vom Platz gestellt.

Nur dass wir uns nicht falsch verstehen: Der Platzverweis war korrekt, Beleidigungen gehen gar nicht. Und da braucht man auch nicht darüber diskutieren, welche Worte beleidigend sind, und welche nicht. Tatsache ist aber auch, dass es die zweite grobe Unsportlichkeit war, die der Gastgeber zu verantworten hatte.

Ohne Ilhan ging es in die Schlussminuten. Der letzte Abschluss in der regulären Spielzeit gehörte erneut unserer Mannschaft. Ein Freistoß von Jannis ging knapp am Tor vorbei. Dann zeigte der Schiedsrichter drei Minuten Nachspielzeit an.

Die Albbrucker setzten nun nochmal alles auf eine Karte und standen in der letzten Spielminute alle in unserer Hälfte. Unsere Spieler konnten den Ball klären und spielten einen Diagonalball auf Philipp Lenz, der im Zweikampf mit einem Albbrucker an der Außenlinie in Höhe der Mittellinie zum Kopfball hochstieg und den Ball auf den lauernden Jannis verlängerte.

Zum Erstaunen aller pfiff der Schiedsrichter Foul von Philipp. Statt eines Konters über Jannis hatte nun Albbruck die letzte Chance des Spieles. Der Torwart kam, um den Freistoß auszuführen. Jannis fälschte den Ball mit dem Rücken ab, so dass dieser ziemlich senkrecht in den Strafraum fiel. Dort wimmelte es von Spielern beider Mannschaften. Der Ball tatschte auf den Boden und sprang hoch. Er erwischte Ali von unten an der Hand. Der Arm war nicht oberhalb der Schulter, sondern am Oberkörper angelegt, die Hand ebenfalls, es war keine Vergrößerung der Körperfläche, es war keine Absicht und es wurde keine klare Torchance vereitelt, denn das Ganze passiert an der Strafraumgrenze. Und trotzdem entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter für den SV.

Spieler und Zuschauer des VfR waren entsetzt. Während die Zuschauer recht laut wurden, hatten sich unserer Spieler im Griff. Lediglich Pascal Thoma meinte zum Schiedsrichter, dass das doch keine Elfer sei, wenn die Hand angelegt ist. Für diese Aussage gab es gelb. Pascal drehte sich um und murmelte im Weggehen „so ein Schei…“, dafür gab es gelb-rot. Auch hier liegt es natürlich im Ermessen des Schiedsrichters, was er als „unsportliches Verhalten“ ansieht und mit gelb ahndet. Ein Schiri sollte aber auch etwas Fingerspitzengefühl haben, zumal unsere Spieler während des ganzen Spieles nicht gemeckert haben.

Albbruck verwandelte den Elfmeter sicher. Danach war Schluss. Unsere Mannschaft bekam nicht einmal mehr die Chance für einen letzten Angriff. Letztlich hatte unsere Mannschaft aber während des Spiels genug Torchancen, um den Sieg frühzeitig sicher zu machen, war hier aber nicht effektiv genug. Aber so ist Fußball.

Vielleicht noch schwerer als die verlorenen Punkte wiegt die Sperre unsere beiden Verteidiger im nächsten Spiel. Am Sonntag kommt die SG Mettingen-Krenkingen nach Horheim. Der ungeschlagene Tabellenführer fegt momentan alle Gegner vom Platz. Nur der FC Geißlingen konnte den Nachbarn aus dem Steinatal ein 3:3 abtrotzen. Das Torverhältnis von 38:4 macht deutlich, dass die SG den wohl besten Sturm der Staffel hat und auch defensiv noch nicht viel zugelassen hat. Sie gehen als klarer Favorit gegen uns ins Spiel. Vielleicht ist das ja aber auch gar nicht so schlecht…. ich freue mich jedenfalls auf das Spiel.