Am Freitagabend hat vieles gepasst bei unserer 2. Mannschaft. Laufbereitschaft, Zweikampfverhalten, Passspiel, Kadergröße, individuelle Klasse und das nötige Quäntchen Glück. Wobei ich letzteres nicht überbewerten möchte, denn Glück und Pech gleichen sich ja bekanntlich im Lauf einer Saison meist aus.

Die SpVgg machte auf dem heimischen Hartplatz (der späten Anstoßzeit und dem Flutlicht geschuldet) gleich Druck, ohne jedoch wirklich gefährlich vor das Tor des VfR zu kommen. Unsere Abwehr stand gut und konnte gefährliche Abschlüsse der Gastgeber verhindern. Zwar kam man noch nicht selbst gefährlich vor das Wutöschinger Tor, bei Ballverlust wurde aber gleich nachgesetzt und Druck gemacht.

Dass die SpVgg an diesem Tag in der Abwehr nicht sicher stand zeigte dann die Führung für unsere Zweite. Michael Wilkens erlief nach 11 Minuten einen Querpass der gegnerischen Verteidiger und schloss sicher ab. Ein Schock für die Gastgeber, der danach sein Chancen in hohen Bällen in die Spitze suchte. Viel kam nicht dabei heraus. Nur ein verzweifelter Abschluss aus ca. 20 Metern drehte sich an den linken Pfosten, das Quäntchen Glück eben, oder doch Abschlussschwäche?

Unsere Mannschaft lies sich kurzzeitig vom „kick and rush“ der Wutöschinger anstecken. Meist wurde aber mit Kurzpässen gespielt, ehe der lange Pass auf die Flügel und die Spitze folgte. Zwar gelang nicht alles, aber es gab immer wieder aufmunternde Zurufe unter den Spielern. Es wurde viel miteinander gesprochen und zwar im positiven Sinn. Und ging ein Ball verloren, wurde nachgesetzt, oder der Mitspieler doppelte und stand parat.

Die einzige Hundertprozentige in der ersten Halbzeit hatte jedoch die SpVgg. Nach einem Zweikampf im Strafraum des VfR entschied der Schiedsrichter (der gut leitete) auf Elfmeter. Torwart Bernd Vollmann verhinderte den Ausgleich mit einer tollen Parade, der Nachschuss konnte verhindert werden. So ging unsere Mannschaft mit erhobenem Kopf in die Pause.

Bereits nach 10 Minuten Pause ging es weiter. Der VfR setze gleich ein Zeichen. Nach einem schönen Pass in die Tiefe reklamierten die Wutöschinger Abseits, in dem aber nur Kevin Angel stand, Willi nicht. Er nahm den Ball mit und schoss ihn sicher zum 2:0 in der 47. Minute ein. Nach kurzem Jubel erinnerten sich unsere Spieler gegenseitig daran konzentriert zu bleiben. Es war ja fast noch eine Halbzeit zu spielen.

Und der Anschlusstreffer hätte auch fallen können, aber wieder half der Pfosten aus. Die Wutöschinger kamen zwar zu Chancen, die VfR Abwehr – gut unterstützt vom Mittelfeld – und Torwart Vollmann hielten dem Druck stand. Bei Balleroberung wurde gut nach vorne gespielt. Daraus resultierte auch das 3:0. Nach einem langen Ball in den Strafraum kam Kevin Angel vor dem heranstürzenden Torwart und einem Verteidiger an den Ball und überlupfte die Gegner aus kurzer Distanz.

Die Gastgeber gaben nicht auf und bereits vier Minuten später fiel in der 60 Minute das 1:3 für die SpVgg. Dieses Mal ein Gastgeschenk des VfR, da der Ball im Fünfmeterraum nicht geklärt werden konnte. Unsere Mannschaft lies sich nicht beirren und blieb konzentriert.

In den letzten 25 Minuten hatte man nicht mehr das Gefühl, dass die Wutöschinger noch was bewegen können. Es lag eher ein weiteres Tor für unser Team in der Luft. Das erzielte Kevin mit einem satten Volleyschuss auf Höhe der 16er-Linie. Danach war bei der SpVgg die Luft raus.

Das 5:1 war ein Eigentor in der 81. Minute. Ein Abwehrspieler spielte einen Rückpass am Torwart vorbei ins leere Tor. Allerdings war im auch Willi auf den Fersen, der sicher auch vollendet hätte. Wenig später lag dann Willis Hattrick in der Luft, leider ging der Schuss knapp vorbei.

Dann war Schluss und der Jubel bei Spielern und Fans des VfR war groß. Was für ein interessantes Derby. Letztlich ging der VfR als verdienter Sieger vom Platz und das nicht, weil sie die glücklicheren waren. Unsere Mannschaft hat die Fehler des Gegners letztlich erzwungen und ist selbst über das ganze Spiel hinweg als Team aufgetreten. Daher gebührt allen Spielern Applaus, den sie waren gemeinsam erfolgreich.

Aber nicht übermütig werden. Denn natürlich gehen manche Dinge auch besser. Das Glück wird sicher wieder Mal fehlen oder beim Gegner sein. Und ihr werdet auch auf stärkere Mannschaften treffen. Aber auf die letzte Viertelstunde in Stühlingen und das Derby könnt ihr aufbauen, Männer. Mir hat das Zuschauen Spaß gemacht.